09.06.2024
Der Wonnegau im zentralen Teil Rheinhessens ist ein Mekka für Liebhaber von Riesling und Burgundersorten. Weinbergslagen wie der Westhofener Morstein, das Kirchspiel bringen Weine von Weltruf hervor. Eines dieser herausragenden Terroirs ist der Hubacker in Dalsheim. Im Jahr 1610 wurde die Lage erstmal urkundlich erwähnt. Der Begriff Hube enstammt wohl dem altdeutschen Wort Hufe, einer Maßeinheit für ein Stück Land.
Heutzutage kann man im Weinberg auch einen Kalksteinturm bewundern, im Jahr 2000 von der Familie Keller errichtet. Der Untergrund besteht aus Löss und Tonmergel auf einem dicken Kalkfelsen. Gerade Riesling brilliert hier mit extremer Sehnigkeit, langem Lagerpotenzial und dichter Struktur. Die Lage selbst ist 23 Hektar groß, am bekanntesten sicherlich wegen des knapp 4 Hektar großen Monopolstücks "Oberer Hubacker" vom Weingut Keller, gekennzeichnet durch den Kalksteinturm.
Natürlich ist der Name Hubacker mit der Familie Keller verbunden und man hat auch den höchsten Bekanntheitsgrad dafür. Heute möchte ich aber auf die Interpretation von Felix Peters eingehen. Felix und ich lernten uns schon vor gefühlt ewigen Jahren während seiner Zeit bei St.Antony in Nierstein kennen, er brachte mir damals den Roten Hang nahe und wir blieben immer in Kontakt. Ich erinnere mich an lehrreiche Proben über Sinn und Unsinn von Blaufränkisch.
Ob während seiner Zeit bei Veritable, Kate & Kon oder eben auch sein eigenes Weingut F&F Peters, der Kontakt war immer da. Dessen Weine mich von Anfang an in seinen Bann zogen. Weltoffen, puristisch, kristallklar und unverkopft. Umso schlimmer war die Nachricht seines plötzlichen Todes im April diesen Jahres, hatten wir doch auch geplant, dass ich seinen Weinen eine Bühne geben darf. Umso schwieriger war der Gedanke dazu zu schreiben, wie geht es mit dem Weingut weiter und wie geht es der Familie mit dem plötzlichen Verlust?
Das Leben ist nun einmal voller Wendungen und es macht hier auch leider nicht Halt.Felix du wirst fehlen, anderen bestimmt noch viel mehr als mir, aber vor allem hat die Weinwelt einen innovativen Denker weniger.
Gerade der 2022er Hubacker Riesling ist hier der für mich beste Wein bislang der Kollektion gewesen. Ein moderner Riesling aus 30 Jahren alten Reben mit endloser Mineralik und zugleich saftig und elegant.