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Schlossböckelheim Felsenberg

​​18.08.2024

​​Wenn man ein Lexikon aufschlagen würde um nach dem Begriff Steillage zu suchen, könnte man mit Sicherheit ein Bild dieses Weinbergs sehen. Ein eleganter Südhang mit 50-60% Steigung macht schon was her, dazu schwarzer Ryolith, ein vulkanisches Gestein welches den Großteil des Weinbergs ausmacht. 

Am Fusse des Hangs die Bahnschienen, dann die Straße und die Nahe, weniger romantisch aber man muss ja auch vorbeifahren können um diesen Anblick bewundern zu können.  

Auf 9,6 Hektar als klassifizierte Fläche wird ausschließlich Riesling angebaut und es ist eine der Großen Lagen des VDP. Mit Dr. Crusius, Schäfer-Fröhlich, Gut Hermannsberg und dem Weingut Dönnhoff gibt es 4 Anteilseigner. 

Jeder hat durch die verschiedenen Anteile im Weinberg auch verschiedene Ausdrucksweisen des Felsenbergs. Eine der präzisesten Varianten habe ich mir heute mit Dönnhoff vorgenommen.  

Das Weingut Dönnhoff sticht schon durch die Bezeichnung hervor, das Felsentürmchen ziert das Logo des Grossen Gewächses. Hier wird auch deutlich wo die Parzellen liegen, am oberen Hang in direkter Nähe zum Türmchen, der Riesling wird hier nochmals etwas straffer und mineralischer wie bei den Kollegen. 

Junge Reben haben es nie leicht im Felsenberg und werden auch gerne mal in den Fels "gebohrt" um diese zu verankern, das Durchschnittsalter der Reben beträgt 25-35 Jahre. Gerade in nassen Jahren profitiert die Lage von den unterliegenden Gesteinschichten und der Durchlässigkeit im Boden. Eine flintige Note zeichnet die Weine aus, in besonderen Jahren entstehen auch mal fruchtsüsse Spätlesen. 

Die Lage wurde auch in der ersten Lagenklassifikation der Nahe bereits von höchster Güte erwähnt um 1901. Es gibt noch einige Schätze des ehemaligen Staatsweingutes an der Nahe in der Schatzkammer, dem heutigen Gut Hermannsberg, falls man mal die Möglichkeit bekommt diese Weine zu verkosten. Ein Stück flüssige Geschichte. 

Für heute habe ich ein kleines Paket des Felsentürmchens, dem Großen Gewächs vom Weingut Dönnhoff zusammengestellt. Bei all dem Hype um das Dellchen oder die Hermannshöhle geht der Felsenberg manchmal etwas unter.  

Deswegen hier ein Vintage-Paket zum nachprobieren. 

Es gibt den selektiven Jahrgang 2019, eher der Schmeichler zurzeit. Mit 2016 sind wir in der ersten Trinkreife angekommen und außerdem strahlt dieser Wein zurzeit soviel Frucht und Frische aus, das muss man lieben. Um die Jahrgangstiefe zu komplettieren habe ich 2013 gewählt, als schwieriges Jahr mit viel Regen kann das Felsentürmchen hier herausragen.

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